Chinareise 2004 - [Das Tagebuch]

25.04. Zhangjiajie

Durch einen heftigen Blitz mit Donnergrollen fiel ich gegen 6 Uhr fast aus dem Bett. Es platschte nur so vom Himmel. Ziel des Tages ist Yü jian xi, ein Schutzgebiet (Conservation Area), wo seltene Pflanzen gepflegt werden. Wir sind die erste Reisegruppe von Ausländern, die dort hin darf. Vor 3 Jahren wollte eine andere Gruppe mit Jim und Paige auch schon dahin, aber sie erhielten keine Erlaubnis (angeblich Probleme mit der Straße).

Hier lebt die Minderheit der Tujia, und es war über die Gegend früher wenig bekannt. 1982 wurde hier als erste in China ein „National Forest Park“ gebründet. Früher bekannt unter dem Namen Wulingshan, jetzt neuer Name nach der Stadt, Zhangjiajie. Seit 1992 UNESCO World Natural Heritage, seitdem zunehmende Besucherströme. Sand stone peaks Topography ist nur hier in der Provinz Hunan zu finden.

Tujia people: Leben hier seit langer Zeit, andere Kleidung als die Han-Chinesen, Männer oft in Indigo-Farben gekleidet. Hier überall Reisanbau, Palmen, Philadelphus, Bambus am Straßenrand.

Treasure Basket: Bambus-Rucksack der Tujia.

Flughafen in Zhangjiajie seit 1992, Bahn seit 1996, Autobahn wird 2005 fertig (führt von der Provinzhauptstadt Changsha hierher). Viele Tunnel und Brücken sind notwendig, weil sehr gebirgig. Baustellung unterwegs gesehen. Jetzt 800.000 Einwohner hier in der Umgebung, 400.000 in der Stadt (wird hier als „Dorf“ bezeichnet). Hat aber eigenen Flughafen, das Dorf!

Unterwegs Wasserbüffel beim Reisanbau auf Terrassenfeldern gesehen.

Zwischenstopp im Gebirge in kleinem Dorf, wo uns ganz schnell ein exzellentes Mahl zubereitet wurde. Während wir auf das Essen warteten, lief das ganze Dorf zusammen und bestaunte die Ausländer. Wir machten alle recht viele Bilder. Besonders die Kinder waren ganz wild darauf, vor der Kamera zu posieren. Aber auch die älteren Leute ließen sich bereitwillig „abschießen“. Obwohl alles rundherum sehr ärmlich aussah, gab es in der Dorfstraße ca. 15 Läden, wo es alles Notwendige zu kaufen gab. Und in der 2. Reihe stand eine große moderne Schule.

Im Nature Reserve fanden wir eine große Menge seltener Bäume vor, die alle in Reih und Glied auf extra gebauten Terrassen aufgepflanzt sind. Manche stammten aus dem Süden Chinas, viele sind sehr empfindlich. Wir unternahmen einen 2-stündigen Rundgang und Prof. Huang erklärte die Pflanzen. Für mich selbst wenig aufschlußreich, weil ich Bäume aus tropischen Gebieten wenig kenne. Mal hier und da einen in der Natur zu sehen, den man sonst nur in Tropenhäusern als kleine Pflanze bewundern kann, ist aber dann doch etwas Besonderes. Schließlich blühen und fruchten hier sie alle.

Als Unkraut im Unterholz wachsen Palmen und hier und da blüht ein Ingwer - muß ich dann doch nicht im Garten haben, so attaktiv ist der wirklich nicht.

Die Fahrt war sehr beschwerlich, weil die Straßen eng waren und holprig und der Bus einige defekte Stoßdämpfer hat, jedenfalls schwankte er mächtig und die Fahrt zog sich den ganzen Tag hin. Gegen 17.30 Uhr waren wir wieder in der Stadt Zhangjiajie, wo wir auch zum Abend aßen. Der mittlerweile in Ruhestand lebende Professor und sein Nachfolger waren auch wieder dabei und es wurde jede Menge Toaste ausgebracht.

Gegen 21 Uhr waren wir dann wieder im Hotel und da noch Zeit war, machten wir uns zu dritt zu einem Abendspaziergang zu ein paar nahe gelegenen Touristenläden und –Restaurants in der Nähe auf. Zum ersten mal sah ich ein Restaurant, wo die zu verspeisenden Tiere lebendig in Käfigen und Bottichen vor dem Essen ausgestellt waren. Auf der Straße vor den Restaurants standen sie herum: Hühner, Fasane, Kaninchen, eine Art Bisam, aber ohne Schwanz, Schildkröten, dicke Frösche, verschiedene Muscheln und Schnecken und jede Menge Fische. Wir hatten schon gegessen.

Ein paar kleine Einkäufe wurden dann doch noch getätigt. Ich erstand ein Hemd mit Drachen-Stickereien für ca. 5 Euro. Jim kaufte 2 Kappen für je 1 Euro. Die Preise sind irre!

Totmüde in's Bett gefallen, morgen geht's den ganzen Tag auf Wanderung in's Gebirge und spät am Abend erst geht der Flieger nach Shanghai.

Auf der Fahrt in's Gebirge zum Yü jian xi (ein Schutzgebiet /Conservation Area)


Hunderasse?

Zwischenstopp in einem Dorf unterwegs zum Mittagessen

Freundliche Menschen überall!

Alte Bauernhäuser und dahinter die neue Schule, Unser Bus

Kleinhandwerk in der Dorfstraße (die Straße ist gerade im Bau, deshalb die Berge rechts und links mit Spiltt).

Prof. HUANG Hongquan, der uns 2 Tage lang begleitete.

Unsere Köche bei der Arbeit Shen cha lung fa (Name des Restaurants), Merle dicht umringt von Kindern

Was für ein eigenartiger Raum zum Tafeln!





von Prof. Huang gezeigte Pflanzen:

Amorphophallus

Taiwania

Corydalis (blau)

Magnolia

verschiedene Palmen wachsen als Unkraut dazwischen

Torreya

Magnolia viandii

36+35 Vernicia tordii (Euphorbiaceae)

Corylus chinensis

Michelia alba

Mangletia fordiana

Mangletia insignis

Mangletia chungii

Pterostyrax

Ardisia

Liriodendron chinensis

Michelia floribunda

Smilax

Parthenocissus henryana

blühender Ingwer, terassenförmig gebautes Arboretum, Bäume sind in Reihen gepflanzt, viele davon sehr selten.

Davidia involucrata blühend

Michelia foveolata

Magnolia officinalis

Parakmeria lotungensis

Amenopteris henryi

Mein erster wilder Bambus (Phyllostachis pubescens)

Phoebe zhennan

Chamaecyparis obtusa

Elaeagnus henryi

Phoebe fabrii

Iris japonica

Duchesna






[26.04.2004]