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Albrecht Dürer


Künstler wie Albrecht Dürer schufen die ersten naturgetreuen Pflanzen-Porträts. Auf seinem 1503 gemalten Aquarell »Maria mit vielen Tieren«, aus der Wiener Albertina-Sammlung porträtierte er seine Päonie, die ganz sicher eine P. officinalis war. Diese Pfingstrose hat Dürer nochmals in einer Aquarellstudie in Bremen gemalt. Die bandförmig geteilten Blätter, die auch in der Hochblattregion unmittelbar unter der Blüte noch den Laubblatt-Charakter erkennen lassen, die Vielzahl der Staubblätter der typischen Ranunculaceen-Blüte sind vorzüglich dargestellt. (Wie schon erwähnt zählte die Päonie früher zu den Hahnenfußgewächsen.) Ebensoviel Liebe zum Detail beweisen Vorder-und Rückansicht, so daß man einmal deutlich das Venengeflecht der Blätter vertieft von oben und reliefartig von unten bewundem kann. Das Dürer-Porträt übertrifft alle anderen Pfingstrosen-Darstellungen, wie die Zeichnung auf Pergament des Berliner Kupferstichkabinettes von 1526 sowie die 1580 vom Dürerkopisten Hans Hoffmann porträtierten Päonien, bei denen besonders die Darstellung der Blätter zu schematisch wirkt.

aus: Reinhilde Frank

Päonien Pfingstrosen , 1989


44 (Tafel 49) Zwei Stämme einer wilden Pfingstrose (Paeonia corallina). »Pfingstrosen«.

Aquarell- und Deckfarben. Papier mit Wasserzeichen. 377 X 303. Seit 1945 verschollen. Ehem. Bremen, Kunsthalle, Sammlungen Grünling, Klugkist, Imhoff und Kaiserliche Sammlungen, Wien.

W 351; PAN 1431; STR 1495/29.

Das Wasserzeichen weist zwar in die Zeit von 1495, ist jedoch nur als tennmus post quem aufzufassen; der Datierung Panofskys »um 1503« ist der Vorzug zu geben, wenngleich die Eigenhändigkeit nicht zweifelsfrei ist. Kopien der Pfingstrosen um 1580 von Hans Hoffmann.

aus: Piel, Friedrich , 1996, Albrecht Dürer, Aquarelle und Zeichnungen

Bechtermünz Verlag im Weltbild Verlag GmbH , Augsburg 1996, ISBN 3-86047-224-

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