Chinareise 2004 - [Das Tagebuch]

26.04. Zhangjiajie Golden Whip Stream

Ganz nahe am Hotel ist das tief durch Sandsteinformationen geschnittene Tal des „Golden Whip Stream“, UNESCO anerkannte Naturschönheit. Beim Eingang eine Super-Hightech Eintrittskarte bekommen, mit gespeichertem Fingerabdruck jeder Menge elektronischem Zeugs rundherum. Ein Papierschnipsel zum Abreißen hätte es zwar auch getan, aber die Eingangszeremonie soll wohl die Bedeutung des ganzen versinnbildlichen. Rechts und links des Flüsschens ragen die Zacken 400m hoch. Allein dafür lohnt sich der Ausflug. Aber dann noch diese üppige Vegetation!

Am Anfang hat es noch geregnet und es war kühl, und die Regenschirm- und –mantelverkäufer machten ihr Geschäft. Ich kaufte einen Regenmantel für 3 Yuan (0,30 Euro). Dieselben Händler, die sicher noch vor dem ersten Regentropfen Sonnenbrillen und –schirme und Käppis verkauft haben. Nach der Hälfte des Weges klarte es auf, und wir konnten Schicht für Schicht wieder auspellen. An einem Stop mit Souvenirgeschäften und Toilette spielten lokale Künstler für 10 Yuan ein Lied für uns. Der Weg ist perfekt gebaut, fast 3 Meter breit und sehr sauber gemauert, fast eben, nur ab und zu einige wenige Stufen und Brücken über den Fluß hin und her. Alle paar 100 m ein paar Geschäfte mit Souvenirs und immer wieder Sänftenträger, die uns einluden, ihre Dienste in Anspruch zu nehmen.

Wieder mal ein Preis-Erlebnis. Auf dem Flughafen verlangten sie für eine A4 große Broschüre über das Naturschutzgebiet 100 Yuan, in den Läden nahe dem Hotel 45, und hier gab es 2 verschiedene für je 40. Es lohnt sich manchmal zu warten.

Am Ende des Tals wieder ein üppiges Mittagessen. Man hatte uns gebeten, etwas vom Frühstück einzupacken, weil das Essen hier nicht so gut sein würde. Wieder falscher Alarm! Immer wieder etwas anderes, aber immer wieder gut. Diesmal mit gebratenen Sardinen und anderm Fisch.

Mit einem Lift, der 3 Einträge im Guiness-Buch der Rekorde hat (u.a. höchster Freiluft-Luft der Welt) fuhren wir über 320 m höher auf ein Plateau. Von dort herrliche Aussicht und blauer Himmel. Jetzt erschließt sich auch die Gestalt des Gebirges. Es ist ein flaches Hochplateau, aus dem durch Flüsse tiefe Schluchten herausgewaschen wurden. Hier oben sieht man sogar Feldwirtschaft (etwas weiter weg, aber oben drauf). Natürlich wieder ein sauber gepflasterter Weg. Sandalen hätten heute auch gereicht. Ich glaube, das dänische Ehepaar hat bisher immer nur Badelatschen angehabt (allerdings haben sie sich bei den Wanderungen ausgeklinkt).



Wanderung durch den „Golden Whip Stream“

Am Anfang noch Regen, aber es klarte schnell auf.

Der Platz für die Mittagsrast. Von hier im Bus zum Super-Lift

Oben auf dem Plateau mit herrlichen Aussichten




Ein riesiges Natur-Tor. Hier bringen Verliebte Schlösser an und werfen den Schlüssel weg . ..



Oben auf dem Plateau hatten wir viele wundervolle Aussichten auf die bizarren Felsformationen, und nach 1 Stunde Wanderung (oder 2?) kamen wir zu einem Busplatz, von wo wir in 40 min zu einem weiteren Busplatz gefahren wurden, immer oben auf dem Plateau lang. Dort warteten wir 20 min auf einen anderen Bus, der uns dann noch 10 min Wegstrecke zum Kabinenlift brachte. Ich fragte natürlich, warum der andere Bus nicht durchgefahren war, und bekam zur Antwort, daß der erste Bus zu der Firma gehört, die den Lift betreibt, und der andere zu der Firma, die den Kabinenlift betreibt.

Mittlerweile war es leider zu dunkel zum Fotografieren. Die Abfahrt war sehr spektakulär, die Kabine huschte mitten durch schroffe Felsen, überall exotische Baumriesen. Unten warteten wir wieder auf einen Bus, der uns aus dem Naturpark herausbrachte. Danach stiegen wir dann in „unseren“ Reisebus, der uns zum Abendessen fuhr, das wir wieder mit Prof. Huang gemeinsam einnahmen. Danach hatten wir einen weiteren Bus, weil „unser“ angeblich kaputt war, der uns zum Flughafen brachte. Mittlerweile war es 21 Uhr und sowohl die Halle vor dem Einchecken als auch die Warteräume an den Flugsteigen sind gerammelt voll. Eine große Halle voller lauter Menschen. Es ist heiß wie in der Sauna und von dem Lärm tun langsam die Ohren weh. Die Maschine nach Shanghai soll 22:45 Uhr abgehen. Morgen 9:30 Uhr geht der Zug nach Hangzhou. Hoffentlich finden wir beizeiten in's Bett. Ich bin hundemüde, verschwitzt und genervt von dem Lärm.

Ich habe heute mal die Busse gezählt, es waren 7 verschiedene für insegsamt 8 Touren. Es können aber auch 8 verschiedene für 9 Touren gewesen sein, selbst mit Jim zusammen bekomme ich es nicht besser hin nach dem langen Tag.

Die Maschine hatte Verspätung und wir waren erst gegen 2 Uhr im Hotelzimmer in Shanghai. Der Shanghaier Flughafen Pu Dong ist irre groß und lang, liegt aber weit außerhalb, weshalb wir fast eine Stunde bis zum Hotel gefahren sind.

Sehr kurz und sehr schlecht geschlafen.

[27.04.2004]